February 6, 2023

Auf eine Brotzeit und 5 Fragen mit … Aissu Pentzien von DDB Germany

Wie sieht die perfekte Kampagne aus? Und welchen „Kunden-Satz“ musstest du dir in deiner Laufbahn immer wieder anhören? Die Antworten auf diese Fragen (und viele mehr) gibt es einmal im Monat in unserem Brotzeit-Interview, dem Business-Fragebogen von Kitchen Stories. 

  • Dieses Mal antwortet Aissu Pentzien von DDB Germany. 
  • Als Executive Director Digital ist sie verantwortlich für die Umsetzung von echten integrierten Kampagnen, bei denen die Kommunikation für digitale Kanäle nicht nur als Verlängerung von TV und OOH gesehen, sondern kanal- und zielgruppengerecht interpretiert wird.
  • Ihre Lieblings-Brotzeit ist übrigens ganz eindeutig die italienische Brotzeit.

Während Marketers um jeden Cent für ihre Budgets kämpfen müssen und die allgemeine Kaufkraft sinkt, steigen gleichzeitig die Ansprüche der Zielgruppen. Gar nicht so leicht, alles unter einen Hut zu bekommen. Wie sieht in diesen Zeiten die perfekte Kampagne aus? 

Eine Kampagne ist immer dann erfolgreich, wenn sie relevant ist, aber das ist natürlich ein dehnbarer Begriff. Aus meiner Sicht sind besonders zwei Faktoren heutzutage wichtig: 

  • Popkulturelle Relevanz: Trending Content, wie zum Beispiel Memes oder Sounds sind vor allem in der Social Media Kommunikation ein guter Weg, um Zielgruppen in ihrer Sprache zu adressieren und gleichzeitig das Potenzial organischer Reichweiten auszuschöpfen. Diese Art Kommunikation muss allerdings gut gemacht und authentisch sein. Sonst wird’s peinlich. 
  • Gesellschaftliche Relevanz: Es gibt immer wieder große Themen, die uns als Gesellschaft bewegen, egal ob lang oder kurzfristig. Soziale Ungerechtigkeiten, Diskriminierung oder auch die steigende Anzahl an mentalen Erkrankungen, genauso wie das langersehnte Ende der Corona-Pandemie oder große Sportereignisse. Kampagnen, bei denen diese Themen sinnvoll in den Kontext der Marke gesetzt werden, sind häufig sehr stark. Wenn dann noch die Interpretation auf den jeweiligen Kanälen und die dazugehörigen Aktivierungen stimmen, steht einer relevanten Kampagne nichts im Wege.

„Werbung“ hat keinen leichten Stand: zu viel, zu laut, zu teuer, nicht relevant genug. Dennoch gibt es immer wieder Kampagnen, die Expert*innen und Konsument*innen gleichermaßen begeistern. Was macht für dich den Reiz von Werbung aus? 

Mich begeistert Werbung, weil sie so Vieles kann. Emotionen hervorrufen und Mehrwert stiften, zum Beispiel. Aber auch Menschen mobilisieren und die Realität gestalten, was meine persönliche Motivation ist … Ich bin nämlich der festen Überzeugung, dass wir als Branche durch und mit unserer Kommunikation zu einer besseren Welt beitragen können und auch die Verantwortung tragen, genau das zu tun.

Lieblings-Brotzeit ist übrigens ganz eindeutig die italienische Brotzeit

Welchen Satz von der Kundenseite musstest du dir im Laufe deiner beruflichen Laufbahn immer wieder anhören? Entkräfte ihn für uns! 

„Social Media ist nicht der richtige Marketingkanal für uns.“ Social Media-Marketing ist unendlich vielfältig. Es gibt die verschiedensten Netzwerke, es gibt für jedes Thema eine Zielgruppe, es gibt unzählige Wege, Kampagnenideen kreativ und kanalgerecht zu interpretieren und es lässt sich von Awareness über Conversion bis hin zu Loyalty alles abbilden. Deswegen lasse ich diesen Satz ungern gelten. Was natürlich stimmt, ist, dass nicht jeder Kanal sich für jede Marke anbietet und dass die clevere Interpretation nicht immer auf der Hand liegt. Aber dafür gibt’s ja dann Menschen wie mich, die sehr gerne bei der richtigen Kommunikationsstrategie helfen. :)

Über dich selbst sagst du, dass du die Welt unbedingt zu einem besseren Ort machen willst und übernimmst innerhalb der Agentur als Diversity, Equality and Inclusion Officer eine weitere, wichtige Verantwortung. Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?

Wer zu einer diskriminierten Minderheit gehört, kennt das unangenehme Gefühl, nicht richtig dazuzugehören und in vielen Fällen leider auch bewusst oder unbewusst vermittelt zu bekommen, minderwertig zu sein. Das bricht mir regelmäßig das Herz. Wenn ich könnte, würde ich dieses Gefühl gerne allen diskriminierten Menschen nehmen. Das liegt zwar nicht in meiner Macht, aber immerhin kann ich durch meinen Job für mehr Repräsentation sorgen. 

An welchem magischen Ort gibt es das beste Essen der Welt? 

Im Miceli auf Mallorca. Dort gibt es keine feste Karte, sondern ein Menü aus den Zutaten, die der Markt am Morgen zu bieten hat. Man sitzt auf einer kleinen Terrasse mit Blick auf die Berge, der Service ist überragend und das Essen jedes Mal eine Überraschung.

Luise Linne
Corporate Communications

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